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Padberg + Palatec Logistic GmbH

20 Fragen an lokale Unternehmen

Padberg + Palatec Logistic GmbH – Christian Padberg

(Roy Nimscholz & Christoph Hammerschmidt befragen Christian Padberg)

Was macht Ihr eigentlich?

Christian Padberg vor dem Verwaltungsgebäude der Padberg + Palatec Logistic GmbH auf dem Dorfplatz in Deifeld
Christian Padberg vor dem Verwaltungsgebäude der Padberg + Palatec Logistic GmbH auf dem Dorfplatz in Deifeld

Bei uns dreht sich alles um innovative Problemlösungen, insbesondere die Entwicklung spezialisierter Sonderladungsträger. Unsere Anfänge lagen in der Holzverarbeitung, doch mit der Zeit haben wir uns auf Metall fokussiert. Unser Vater, den alle nur “Zaunkönig” nannten, war Fachmann in der Herstellung von Zäunen und Holzprodukten.

Heutzutage erstreckt sich unser Produktsortiment über eine Bandbreite von Lösungen, darunter neben Standard -und Sonderladungsträgern z. B. auch Gitteraufsatzrahmen, Holzaufsatzrahmen, Gitterboxen, Rungenpaletten, Transportwagen und ähnliches. Auf www.padberg.de kann man sich einen guten Überblick verschaffen, von dort gelangt man auch in unseren umfangreichen Onlineshop.

Wo kann man Eure Produkte kaufen?

Unsere Produkte sind hauptsächlich online, telefonisch oder vereinzelt aber auch in Geschäften über div. Handelspartner erhältlich. Die Zielgruppe ist breit gefächert, von Privatpersonen, die ihr Holz lagern möchten, bis hin zu Unternehmen aus der gesamten Industrie. Anfangs lieferten wir nur in der D-A-CH-Region, mittlerweile jedoch auch vereinzelt nach Übersee z. B. USA.

Unsere Kunden können ihre Anforderungen bequem über unsere Homepage, telefonisch oder direkt per E-Mail übermitteln, wir kümmern uns dann schnellstmöglich darum.

Macht Ihr alles in Deifeld oder auch anderswo und wie viele Mitarbeiter beschäftigt ihr?

Fertigungshalle - Padberg + Palatec Logistic GmbH
Produktionsstandort in Deifeld

Ein Großteil unserer Fertigung ist in Deifeld angesiedelt, wo wir uns allerdings verstärkt auf die Herstellung von Kleinserien und Musterprodukten fokussieren. Hier haben wir ein engagiertes Team von 15 Mitarbeitern in der Produktion, welche momentan stark ausgelastet sind. Seit dem Jahr 2011 verzeichnen wir ein kontinuierliches und stetiges Wachstum.

Vor knapp 30 Jahren hat sich unser Vater zusammen mit meinem Bruder dazu entschlossen, eine eigene Fertigung in Osteuropa zu eröffnen, wo wir unsere Großserien fertigen. Heute sind wir dankbar für diese Weitsicht, da wir gerade in der heutigen Zeit in Deutschland nicht mehr die optimalen Wettbewerbsbedingungen finden, so wie noch vor ein paar Jahren.

Parallel dazu haben wir ein sehr umfangreiches Netzwerk an Zulieferern aus ganz Europa und auch darüber hinaus, welches sich in den letzten 20 Jahren kontinuierlich entwickelt hat. Diese langjährigen Geschäftsbeziehungen sind für die Qualität unserer Produkte von großer Bedeutung.

In Deifeld beschäftigen wir insgesamt 25 Mitarbeiter, von denen wir wie bereits zuvor angesprochen, 15 in der Produktion und 10 in der Verwaltung arbeiten. In Osteuropa variiert die Mitarbeiteranzahl je nach Bedarf, im Durchschnitt sind es etwa 40 – 50 Personen.

 


“Ursprünglich lag der Fokus auf der Holzverarbeitung, bis sich unser Vater mit der Idee der Metallverarbeitung auseinandersetzte. Unsere Mutter organisierte alles, zusammen waren sie ein absolutes Dream-Team, die perfekte Ergänzung. Vater hatte die Ideen und Mutter sagte „können wir – können wir nicht.“”


 

Hast Du das Unternehmen gegründet und wie lange gibt es Euch schon?

Nein, mein Bruder und ich sind die zweite Generation. Unsere Geschichte beginnt mit der Vision unserer Eltern, die das Unternehmen von Grund auf aufgebaut haben. Ursprünglich lag der Fokus auf der Holzverarbeitung, bis sich unser Vater mit der Idee der Metallverarbeitung auseinandersetzte. Unsere Mutter organisierte alles, zusammen waren sie ein absolutes Dream-Team, die perfekte Ergänzung. Vater hatte die Ideen und Mutter sagte „können wir – können wir nicht.“

Ganz früher hatte unsere Familie Landwirtschaft, doch unser Vater hatte immer das Ziel, etwas Eigenes zu schaffen. Anfang der 90er Jahren erfolgte dann der schnelle Übergang der Holz- zur Metallverarbeitung. Mit der Gründung der damaligen „Petra Padberg Lagertechnik“ wurde das Fundament gelegt. Im Zuge der immer weiter voranschreitenden Expansion wurde in Zusammenarbeit mit zwei Unternehmern eine Vertriebsgesellschaft gegründet, die damalige „Padberg + Partner Logistic GmbH“. Inzwischen befindet sich die Vertriebsgesellschaft wieder zu 100% im Familienbesitz.

 


“Willi wusste genau, was er wollte, das hat ihn immer ausgezeichnet.
Er war immer emsig und neugierig – und das ist er bis heute.”


 

Wie seid Ihr dazu gekommen das zu machen, was Ihr jetzt macht?

Wie bereits erwähnt kommen wir ursprünglich aus der Holzfertigung. Unser Vater hat dann aber irgendwann gesagt „Holz hat keine Zukunft für uns“. Willi wusste genau, was er wollte, das hat ihn immer ausgezeichnet. Er war immer emsig und neugierig – und das ist er bis heute.

Für mich persönlich war der Einstieg ins unser Familienunternehmen am Anfang nicht die erste Wahl. Ursprünglich hatte ich eine Ausbildung zum technischen Zeichner angestrebt, aber unglücklicherweise verstarb der Inhaber des Architekturbüros ganz kurz vor Ausbildungsbeginn. Mein Vater wandte sich an unseren damaligen Steuerberater, der mir daraufhin eine Ausbildung zum Steuerfachangestellter ermöglichte – obwohl ich von Anfang an wenig Begeisterung dafür aufbrachte. Dementsprechend schloss ich die Prüfung auch nur mit mäßigem Erfolg ab. Die Begeisterung für diesen Beruf hat sich auch jetzt, über 20 Jahre später, noch nicht eingestellt.

Nach der Ausbildung ging es zur Bundeswehr, eine Zeit, die ich heute nicht missen möchte. Seinerzeit nahm ich auch an der GreenCard Lottery teil, mit Anfang 20 macht man halt eine Menge Blödsinn. Wie es der Zufall wollte, wurde mir tatsächlich eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für die USA zugesprochen, und das direkt beim ersten Versuch. Andere warten ihr ganzes Leben darauf. Ich habe damals mit dem Gedanken gespielt, jedoch wurde durch die plötzliche Erkrankung unserer Mutter von heute auf morgen alles auf den Kopf gestellt.

Bei meinem Bruder Markus war es schon vor dem Kindergarten klar, dass er später mal „einsteigt“, dafür war er viel zu gerne mit Vater im Betrieb unterwegs. Ich habe etwas länger gebraucht, so ca. 23 Jahre. Inzwischen arbeiten wir sehr gut als Team zusammen. Wir harmonieren und ergänzen uns, er hat mit der Produktion seinen Bereich und ich mit dem Vertrieb und der Verwaltung meinen.

Wart ihr immer schon in Deifeld?

Ja. Aber seitens der Stadt hätte man uns auch immer gerne im Industriegebiet Medebach gesehen. Das wollten wir aber nie.

Wo siehst Du dein Unternehmen in zehn Jahren?

Ach Gott. Das ist eine schwere Frage. Vor 10 Jahren hätten wir nicht geglaubt, dass wir uns heute an diesem Punkt befinden, an dem wir jetzt sind. Es war eine turbulente Zeit mit vielen Herausforderungen und auch mit Pech, angefangen mit dem Verlust unserer Mutter, Streitigkeiten unter den Gesellschaftern, der damaligen Finanzkrise, einer unglücklichen Personalentscheidung vor vielen Jahren und die sich daraus ergebenen Probleme, … . Wenn uns damals jemand gesagt hätte, dass wir da stehen, wo wir stehen, wir hätten es wohl kaum geglaubt. Wir haben heute ein richtig starkes Team um uns herum, die Personalentscheidungen der letzten Jahre waren alle Gold wert, so darf es gerne weitergehen.

Wir möchten uns weiterentwickeln, die Herausforderungen jeden Tag neu annehmen und unseren Beitrag leisten. Es gibt noch einige Ziele und Ambitionen, die wir verwirklichen möchten. Wachstum ist gewünscht, wenn auch nicht mehr in diesem massiven Tempo der letzten Jahre. Wenn es uns allen in 10 Jahren noch ähnlich gut ginge wie heute, dann wären wir schon sehr zufrieden.

Auf jeden Fall aber werden wir weiter hier in Deifeld sein. Hier sind wir zuhause und wir haben keine Absichten, das zu ändern.

Welchen Ruf hat das Unternehmen in der Branche?

In unserer Branche genießen wir einen ganz hervorragenden Ruf, unserem Team sei Dank! Viele Kunden sind uns schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten treu, aber wir begrüßen auch täglich neue Kunden. Die Kunden merken einfach, dass sie bei uns ganz gut aufgehoben sind.

 


“Traumberuf? Das war ganz ganz ganz früher Meeresbiologe …”


 

Ist das Dein Traumberuf?

Ja und nein. Das Büro liegt direkt neben dem Wohnhaus, gerade mit kleinen Kindern ist das unbezahlbar. Ich frage mich manchmal nur, ob ich mein ganzes Leben lang immer diese eine Straße überqueren möchte. Natürlich gibt es Momente, wo man sich hinterfragt, aber tun wir doch alle. Ich mag meinen Beruf sehr und ich mache ihn sehr gerne. Traumberuf? Das war ganz ganz ganz früher Meeresbiologe, aber dafür hat es dann letztendlich leider nicht ganz gereicht.

Worauf bist du besonders stolz?

Auf meine Frau, meine Kinder, meine gesamte Familie. Auf die die gemeinsame Entwicklung privates und berufliches so miteinander verbinden zu können, so dass keiner zu kurz kommt.

Bezüglich des Unternehmens bin ich sehr stolz auf unsere vielen Mitarbeiter. Es passt einfach und ohne diese wunderbaren Menschen gäbe es uns gar nicht. Ansonsten empfinde ich in Bezug auf unser Unternehmen eigentlich keinen Stolz, eher Demut.

 


“Bis vor ein paar Jahren war auch die Internetanbindung eine extreme Herausforderung für uns.”


 

Welche Probleme bringt ein Standort Deifeld mit sich?

Verwaltungsgebäude in Deifeld / Padberg + Palatec Logistic GmbH
Verwaltungsgebäude in Deifeld

In den kommenden Jahren wird es eine Herausforderung sein, Fachkräfte zu finden, insbesondere in der Produktion, vor allem im Schweißbereich. Diese Probleme haben wir nicht exklusiv, sondern sie betreffen ganz Deutschland. Hier arbeiten wir aber derzeit intensiv an einer Lösung.

Bis vor ein paar Jahren war auch die Internetanbindung eine extreme Herausforderung für uns. Mit der Einführung von VDSL haben wir im Büro zumindest eine vorerst akzeptable Lösung gefunden. Aufgrund der immer weiter steigenden Datenmengen muss allerdings auch hier mittelfristig eine neue Lösung her. Unsere Produktion außerhalb wird in absehbarer Zeit mit einem Glasfaseranschluss versorgt, gleiches wünsche ich mir für unser Bürogebäude.

 


“Bei der Mitarbeitersuche wird uns der DorfFunk zukünftig auf jeden Fall helfen, denn dort können wir Menschen aus den umliegenden Ortschaften gezielt und direkt ansprechen.”


 

Habt Ihr auch ein Problem damit, genügend Fachkräfte zu finden und könntest Du Dir vorstellen, dass der DorfFunk dir dabei helfen kann?

Wann immer wir eine offene Stelle hatten, konnten wir sie immer kurzfristig qualitativ gleichwertig oder sogar höher neu besetzen. Hier hilft uns unser guter Ruf sehr. Im Büro setzen wir auf Quereinsteiger. Unsere Mitarbeiter im Büro sind fast alle Quereinsteiger, mich eingeschlossen. Die Arbeit im Vertrieb erfordert einen besonderen Umgang mit Menschen, Kommunikationsfähigkeit und Offenheit. Man muss einfach in diese Rolle hineinpassen, man darf sich nicht hineinquetschen.

Bei der Mitarbeitersuche wird uns der DorfFunk zukünftig auf jeden Fall helfen, denn dort können wir Menschen aus den umliegenden Ortschaften gezielt und direkt ansprechen.

Bezüglich der Mitarbeiter in der Produktion verhält es sich etwas komplexer, aber das sind wir aktuell dran.

Inwieweit ist Euer Unternehmen in die lokale Dorfkultur eingebunden?

Wir unterstützen unsere Vereine vor Ort sehr gerne, jeder Verein kann immer auf uns zählen. Wir möchten es nur nicht an die große Glocke hängen.

Was wünscht Du dir für eine erfolgreiche Zukunft?

Einen Glasfaseranschluss … nein Spaß. Das die aktuellen Probleme in der Welt angepackt und gelöst werden, in unser aller Interesse.

Sucht Ihr gerade Verstärkung?

Seit ein paar Tagen nicht mehr.

Bildet Ihr auch aus?

Nein, wir bilden aktuell nicht aus.

Wer, glaubst du, wird die Firma einmal übernehmen?

Wir befinden uns in der zweiten Generation, und unser Anspruch ist es, das Unternehmen in allen Bereichen so aufzustellen, dass auch die dritte und vierte Generation erfolgreich weiterarbeiten kann. Wir sind sehr reflektiert und uns unserer Verantwortung bewusst. Wir sind beide in unseren Vierziger und wir freuen uns darauf, die Entwicklung unseres Unternehmens gemeinsam mit allen Mitarbeitern noch ein paar Jahre aktiv zu gestalten. Nichts ist selbstverständlich und wir alle arbeiten hart daran, dass wir unser Unternehmen irgendwann an die nächste Generation übergeben können, sofern diese das dann auch möchte.


Was ist besser?

Familienbetrieb oder CEO, CTO, CFO?

Was für ein Frage? Familienbetrieb natürlich.

„Work-life-balance“ oder “Was muss, das muss”

Beides. Gerade bei uns, wo viele junge Mütter und Väter arbeiten, muss man als Arbeitgeber  flexibel sein und Rücksicht auf das Privatleben der Mitarbeiter nehmen. Die Arbeit bei uns ist gut aufgeteilt, sie ist gut strukturiert, so dass jeder mit einem hoffentlich guten Gefühl zur Arbeit kommt und auch wieder geht.

Mitbestimmung oder „Ich bin hier der Chef“?

Mitbestimmung, flache Hierarchien, gemeinsame Meinungsbildung.

Porsche oder Polo?

Weder noch.

Kaffeeklatsch oder „Jeder für sich“

Beides. Alles zu seiner Zeit, wobei der Kekskonsum in unserem Büro schon überdurchschnittlich ist.

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